Der wahr gewordene Traum eines jeden Comic-Fans: Seine Helden mit- und gegeneinander antreten zu lassen, und der eigenen Fantasie dabei freien Lauf zu lassen. Wo wir Normalsterblichen auf Actionfiguren zurückgreifen, lässt Zack Snyder Weltklasse-Schauspieler auf die große Leinwand los – beziehungsweise auf die Heimkino-Bildschirme.
Die 2017er Kinofassung von ‘Justice League’ wurde zur großen Enttäuschung. Regisseur Snyder verließ das Projekt auf halbem Wege aus privaten Gründen, Joss Whedon übernahm und machte daraus (auch auf Druck der Produktionsfirma) einen lauwarmen ‘Avengers’-Aufguss, bei dem vorne und hinten nichts zusammenpasste. Auf Drängen der Fans vollendete und erweiterte Zack Snyder nun seine Vision.
Man merkt dieser neuen Version an, dass ihr Schöpfer fast vollständige Freiheit genoss. Vier Stunden Laufzeit, 4:3-Bildformat (ja, sogar eine zusätzliche Schwarzweiß-Version! Just because.) und so viel Leidenschaft, dass man glauben mag, der Filme könne bluten, wenn man ihn schneidet. Die Farben wurden reduziert, alberne und peinliche Slapstick-Momente flogen raus – der düstere, stimmige Ton steht dem Film gut zu Gesicht, zugleich wirkt ‘Zack Snyder’s Justice League’ nicht so verbissen wie seine Vorgänger ‘Man Of Steel’ und ‘Batman v Superman: Dawn Of Justice’.
Was der Whedon-Version so bitter abging, holt die neue Schnittversion nach: Die Helden erfahren eine tiefere Charakterisierung und Entwicklung (allen voran die neuen, Ezra Millers „Flash“ und Ray Fishers „Cyborg“, aber auch Ben Affleck als „Batman“, Gal Gadot als „Wonder Woman“ und Henry Cavill als „Superman“), vor allem aber erfährt der Zuschauer endlich die Motivation von Schurke Steppenwolf (in spektakulärem neuem Design) und bettet ihn in eine noch größere Story ein.
Jede Szene, und sei sie für die große Handlung noch so irrelevant, schreit dem Zuschauer „Epos!“ entgegen – man kennt es so oder so ähnlich von anderen Snyder-Produktionen. Das kann auch anstrengend sein – man muss sich als Zuschauer auf das übertrieben große Spiel des Regisseurs mit seinen lebendig gewordenen Actionfiguren einlassen wollen.
‘Zack Snyders Justice League’ mag in sich und im DC-Filmuniversum stimmiger sein, wird deswegen aber nicht kanonisiert. Schade, erst recht angesichts des Film-Finales, das vielleicht etwas plump aber effektiv Lust auf (eine) Fortsetzung(en) macht; doch mit dem DCEU scheint es in dieser Form eh vorüber zu sein, sodass sich dieses Monster von einem Streifen als für sich stehendes, alternatives Finale feiern lässt.
Normalen Leuten kann man dieses vierstündige, übertriebene und -wältigende Ungetüm von einem Film kaum vorsetzen – Comic-Fans knien vor Zack Snyders Vision im Staub von Erde-1.
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