Das Original strauchelt: Angesichts des hüftlahmen letzten Turbonegro-Albums scheint es total sinnvoll zu sein, auf einen jugendlichen Nachfolger zu hoffen. X Raiders könnten dies werden – aber sind es längst noch nicht. Für kurze Zeit ist der rotzige Hochenergie-Rock durchaus amüsant. Aber bald schlägt eben doch das (schon von Wecki angedeutete) arg simple Songwriting zu Buche, weshalb WELTSCHMERZ ’89 länger scheint, als es weilt, und sich Song-Ideen wiederholen. Vor lauter Schweiß, Bier und Authentizität rumpelt es auch öfter als nötig im Riff- und Rhythmusbereich. Songs wie ‘Meat Market’ oder ‘Chop Some Wood’ klingen frecher gemeint als gemacht, und ‘Oedipus’ steht ein paar Schritte zu weit im Indie Rock.
🛒 WELTSCHMERZ ’89 bei AmazonDemgegenüber sorgen allerdings Stücke wie ‘Funeral Crusher’ (cooler Refrain!), das stumpf-harte ‘Ride East’ oder das asoziale ‘Train Man’ durchaus für Spaß. Keine Frage: Wo X Raiders vor Fans mit zwei bis fünf Bier im Kopf spielen, dürften sie zu Helden werden – nüchtern auf Album müssen sie noch an ihrer Wirkung arbeiten.