Wormwoods Debüt kam 2017 völlig überraschend aus dem Nichts und setzte sich auf Anhieb in mancher Playlist fest. Gut zwei Jahre später präsentieren sich Schwedens Finsterfürsten auf ihrem zweiten Werk abermals tiefgründig wie durchschlagend: Ihr gekrächzter Black Metal wird von herrlichen, teils (‘Av Lie Och Börda’, ‘Sunnas Hädanfärd’) fast erhabenen Melodieläufen durchzogen und findet seinen (Geschwindigkeits-)Höhepunkt im stürmischen ‘Tvehunger’, das bei aller Raserei auch folkige Einsprengsel birgt.
🛒 NATTARVET bei AmazonEbenso gelingt Wormwood die stimmungsvolle Einbindung instrumentaler Zwischenspiele und Ruhephasen (‘The Isolationist’) sowie klargesanglicher Einwürfe, pointierter Geigenakzente und einiger Gäste (darunter Månegarm-Sänger Erik Gravsjö). NATTARVET klingt in sich stimmig (etwa ‘Arctic Light’) und geht trotz seiner überlangen Stücke auf angenehme, besänftigende Weise unter die Haut – Waldschratgeschrammel für Träumer, die im Sommer schon die Nebelschwaden und den Geruch des Herbsts herbeisehnen.