Wombbath schoben in den frühen Neunzigern den schwedischen Death Metal-Karren an, um Mitte der Neunziger ab- und rund zwanzig Jahre später wieder aufzuspringen. Hatte es die Band in ihrer ersten Lebensphase von 1990 bis 1995 gerade mal auf ein Album (INTERNAL CAUSTIC TORMENTS, 1993) gebracht, legt sie mit CHOIRS OF THE FALLEN nun schon den dritten Langdreher nach ihrer 2014er-Wiedervereinigung vor. Und auf diesem bleibt alles sprichwörtlich beim Alten, hätten die zehn Songs doch eins zu eins bereits vor 30 Jahren erscheinen können: Wombbath lassen die Boss HM2-Riff-Säge kreisen, wechseln zwischen Blastbeats und Schwingern und verpacken das Ganze stilgerecht in einen Original-Sunlight-Studiomix. Kurz gesagt: Die Schweden sind – mit Ausnahme einiger Keyboard-Einsprengsel – oldschool as fuck.
🛒 CHOIRS OF THE FALLEN bei AmazonDurch und durch solide, aber leider auch arg unspektakulär: Zwischen – insbesondere von der Groove-Stärke des Quartetts entfachten – Aufhorchmomenten in ‘A Vulgar Declaration’, dem Entombed-Winker ‘Fallen’ oder dem psychedelisch akzentuierten ‘From The Beggar’s Hand’ machen sich viel Standardgeprügel, vergleichsweise wenig variabler Gutturalgesang (Ausnahme: das verzweifelt-melancholische, teils geschriene ‘A Sweet Taste Of Death’) und Langeweile breit, da Wombbath kompositorischen Durchschnitt gerne über fünf Minuten strecken. Probleme, die schon in den Neunzigern sauer aufgestoßen wären, heute angesichts der riesigen Konkurrenz aber noch schwerer wiegen.