Vielleicht möchte man es gar nicht mögen. Wizard vereinen, grundsätzlich und speziell auf ihrem neuen Album FALLEN KINGS, eine Menge von dem, was einem an einer gewissen Spielart des Power Metal aus deutschen Landen oft sauer aufstößt: Die Produktion klingt künstlich, die englische Aussprache der klischeehaften Texte verrät die Herkunft allzu schnell, und die meisten Songs hat man schon bei Manowar und Hammerfall gehört.
Und dann erliegt man, sofern nur die kleinste Affinität zu Power Metal im Blut liegt, doch sehr bald dem manchmal kruden Charme. Mögen die „Ohoho“-Chöre in ‘Wizard Until The End’ noch so stumpf klingen, ‘Frozen Blood’ und ‘Father To Son’ vor Pathos tropfen, ‘We Are The Masses’ nur eine Variante von ‘Warriors Of The World (United)’ sein – bevor das Hirn „Halt!“ schreit, hat die rechte Faust schon eine Pommesgabel gebildet und für die linke Hand eine geöffnete Bierflasche stehen lassen. Nicht umsonst halten sich Wizard seit 25 Jahren (mit recht konstantem Line-up) in der Szene:
Sie wissen, welche Knöpfe sie drücken müssen, um das Metal-Herz schlagen zu lassen – zumal es an der instrumentalen und gesanglichen Umsetzung nichts zu mäkeln gibt und die Songs nicht (oder nur ganz selten, siehe ‘Brothers In Spirit’) wehtun. Am Ende vertreten Wizard den deutschen Power Metal mit FALLEN KINGS solider und ehrenhafter als manch anderer Genre-Kollege.