Stellt man sich den perfekten Platz für einen Witchsorrow-Gig vor, kommt einem eine steinige, öde Hochebene in den Sinn, an deren Ende sich ein höllisch brodelnder Lava-See auftut. Davor haben sich die drei Briten platziert, um dieses Endzeitszenario musikalisch passend zu untermalen. Ihr Sound kommt meist schwarz und zähflüssig daher, bricht aber aber an einigen Stellen aus wie ein Geysir aus glühendem Gestein (‘Breaking The Lore’).
Stilistisch bleiben Witchsorrow, wie schon auf ihrem Debüt, den Klassikern des Doom verpflichtet: alte Sabbath, Vitus, Pentagram, aber auch ein satter Brocken Frühphasen-Cathedral und ab und zu eine Nuance Brit-Doom/Death. Das liest sich nicht sonderlich originell – und in der Tat gewinnt GOD CURSE US auch keinen Innovationspreis. Doch wer Witchsorrows Zweitwerk als zeitgemäße Hommage an die Szeneikonen betrachtet und dabei anerkennt, dass einige Songs dank ihres feinen Wechselspiels zwischen lullender Melancholie und sich schleichend aufbauender Apokalypse (‘Den Of Serpents’) durchaus Gänsehautpotenzial haben, wird hier glücklich.
—
Bestens informiert über dieses und alle weiteren wichtigen Themen im Metal bleibt ihr außerdem mit unserem Newsletter. Ein Mal pro Woche flattert euch übersichtlich sortiert ein Update ins Postfach. Einfach anmelden, damit euch auch sicher nichts entgeht.