Eigentlich ist es das Letzte, was man im Sommermonat Juli braucht: ein Album namens EVERFROST der Band Winterstorm. Klingt nicht gerade nach Aperol Spritz in Rimini. Eher nach Met-Slushi in der arktischen Tundra. Und leider macht der Großteil des fünften Albums der süddeutschen Power-Metaller genauso viel Spaß wie ein Urlaub zum Abgewöhnen. Die Pagan- und Folk Metal-Ansätze, die auf den vorangegangenen Alben noch präsent waren, sind nun einem wesentlich symphonischeren Sound gewichen. Zwar gibt es in Songs wie ‘The Phoenix Died (Remember)’ oder dem Titel-Track immer wieder Passagen, die auf altertümliche Melodien mit Mitgrölpotenzial setzen, mehrheitlich flöten jedoch aufgedrehte und zuckersüße Power Metal-Hymnen durch die Lautsprecher.
🛒 EVERFROST bei AmazonDas macht hin und wieder Spaß, wie etwa bei dem dank ungewöhnlich poppigem Klavierspiel komplett aus der rockigen Reihe tanzenden ‘Silence’. Meistens ist es aber einfach nervtötend. Es wirkt fast so, als wolle sich Frontmann Alexander Schirmer in manchen Refrains selbst immer wieder übertreffen und noch eine Note höher gehen. Dann lieber clever gesetzte Growls wie in ‘Final Journey’. Wer seinen metallischen Sommer-Soundtrack sucht, wird mit EVERFROST nicht fündig – für ein paar gute Momente im bierseligen Festival-Sommer wird es trotzdem reichen.
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