Der erste -Gedanke beim Einlegen von OKLAHOMA? „Bitte nicht schon wieder Metalcore aus Deutschland!“ In der Republik gibt es nämlich derzeit viel zu viele Bands, die sich auf mittelmäßigem Niveau bewegen. Vitja, Annisokay, Walking Dead On Broadway, um ein paar der üblichen Verdächtigen zu nennen.
Doch We Are Wolf sind anders. In ihrem Stilspielfeld trauen sie sich mehr, wagen gleichzeitig mehr Härte, mehr Melodie und mehr modernen Prog-Anteil als ihre Szenekumpanen. Ja, natürlich gibt es typische Klargesang-Shout-Wechsel, natürlich gibt es Breakdowns, und natürlich gibt es das seit einiger Zeit unvermeidliche Djent-Gewummer. Aber eben nicht nur. Wo Annisokay (deren Sänger Christoph Wieczorek übrigens für die Produktion verantwortlich zeichnet) nur ein müder Asking Alexandria-Klon sind und Vitja im Achtsaiter-Djent-Sumpf herumorgeln, treffen We Are Wolf einen Nerv. Songs wie ‘The Void’ oder ‘Voice Of The Undead’ zeugen von wohlproduzierter, rhythmischer Härte, während ‘Execute’ oder ‘Legacy Of Crowns’ auch eine etwas weichere Seite präsentieren. Immer dabei: hintergründig vertrackte Gitarren-Licks, souveränes Rhythmus-Riffing und ordentliches Songwriting. Einziges Problem: Insgesamt fehlt es trotzdem an Eigenständigkeit, da sich viele Bands derzeit auf einem vergleichbaren technischen Niveau bewegen.
Es fehlt an einem echten Hit – und man hat im Angesicht von Core-Proggern wie Novelists oder Beinahe-Melo-Deathern wie Heart Of A Coward eben doch nicht genug Mut, um an Grenzen zu gehen. Dennoch: Deutscher Metalcore-Mittelstand dürften We Are Wolf spätestens auf der nächsten Platte nicht mehr sein.
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