Meine Beziehung zu dem aus Denver stammenden Quartett Wayfarer bleibt schwierig: Auf dem Papier gibt es eine Menge an ihrer Musik zu mögen, und doch hinterlassen sie nur den Geschmack von Staub auf meiner Zunge. „Der Black Metal des amerikanischen Westens“ soll das hier sein, also statt Engtanz mit Urwaldrinde der Cascadians die Weite der Rockies, der Himmel und ganz unkuschelige Kakteen?
Am Ende ist und bleibt es wie schon auf den beiden vorangegangenen Alben die Sorte Post Black Metal, die Menschen lieben, wenn sie mit WORLD’S BLOOD erstmalig mit dem Genre in Kontakt geraten: feine, leicht folkige und immer den weiten Melodiebogen suchende Gitarren, dynamische Kontraste, sehnsuchtsvolle, heisere Männerstimmen.
Nur, dass Wayfarer fast schon penetrant gründlich durchexerzieren, was an Post Black Metal so nervig sein kann: die Songs viel zu lang, der Gesang monoton statt mitreißend, und bei der Atmosphäre reicht ein Earth-Album als Referenz um zu verstehen, dass was gut gedacht nicht zwingend gut gemacht ist. Dazu kommt noch eine zwar differenzierte, aber lasche und irgendwie bröselige Produktion. Ist wieder nichts geworden zwischen uns.