Thrash as thrash can. Warsenal greifen auch auf ihrem zweiten Album (das Debüt BARN BURNER erschien 2015) tief in die Riff-Klamottenkiste und lassen die Achtziger hochleben. Vor allem die Megadeth-Frühwerke üben große Strahlkraft auf die drei Kanadier aus. Der kreischend-aggressive Gesang, die ständigen Rhythmuswechsel, die betont klassische Art der Produktion – all das erweckt Erinnerungen an Dave Mustaine aus den Jahren 1985 und 1986 (KILLING IS MY BUSINESS… AND BUSINESS IS GOOD! sowie PEACE SELLS… BUT WHO’S BUYING?) – nur leider auf einem viel niedrigeren Niveau. Die sich überschlagenden Rhythmen zerren ebenso am Nervenkostüm wie das ausdruckslose und viel zu eindimensionale Gezeter am Mikro.
🛒 FEAST YOUR EYES bei AmazonDie Kunst von Megadeth (und jungen Metallica sowie Voivod, die partiell auch zitiert werden) war ja eben, das teils harsche, teils progressive Saitengewichse gewinnbringend in Hooklines umzusetzen, die sich im Ohr festbeißen. Davon ist auf FEAST YOUR EYES nichts zu hören. Diese 36 Minuten rasen links rein und rechts wieder raus. Attitüde allein schreibt noch kein gutes Album.