Warpath gehörten Anfang der Neunziger zu meinen Thrash-Erziehungsberechtigten hierzulande. An einheimischen Bands aus diesem Genre war man natürlich besonders interessiert, daher gerieten die Hamburger mit ihren ersten Alben ins engere Blickfeld. Für den großen Durchbruch reichte es nicht. 1996 löste sich die Truppe auf, um knapp zwanzig Jahre später wieder mittels einiger Live-Auftritte ins Rampenlicht zurückzukehren. Nun also das reguläre Comeback-Album, von der Originalbesetzung ist nur noch Frontmann Dirk „Dicker“ Weiß (zwischendurch auch Richthofen) am Start. Vielleicht hört man deswegen eher wenig Parallelen zu den musikalischen Anfängen.
BULLETS FOR A DESERT SESSION ist sehr viel groovender angelegt als Scheiben wie MASSIVE (1993) oder AGAINST EVERYONE (1994). Mitunter bewegt sich die Band in etwa derselben Taktart wie Motörhead. Auch die Stimme von Weiß klingt viel tiefer und bärbeißiger, und somit weniger thrash-hektisch als früher – das verleiht dem Material Dampf und Druck, lässt allerdings die Spitzen vermissen. Die Gitarren braten fast schon zu sehr, um klangliche Varianten herausarbeiten zu können. Mitunter kommen Warpath ins Rollen, aber insgesamt wirkt BULLETS FOR A DESERT SESSION schon zäh.
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