Nach dem Ende von Children Of Bodom und dem Tod von Alexi Laiho kommen Warmen, dem seit 2000 bestehenden Nebenprojekt der Brüder Janne und Antti Wirman, einige neue Aufgaben zu – Trauerbewältigung, womöglich aber auch die Fortführung des musikalischen Erbes. Diese Herausforderung nimmt die Truppe offenbar an: Neun Jahre nach ihrem letzten Lebenszeichen in Albumform überraschen die Ex-Bodoms mit einer ganz neuen Aufstellung – frönten sie anfangs vor allem Instrumentalmusik und heuerten später diverse Gastsänger an, krächzt bei ihrer sechsten Platte durchgehend Petri Lindroos (Ensiferum) ins Mikro. Diese Konstanz tut Warmen ebenso gut wie eine deutliche Härtegradsteigerung: HERE FOR NONE beinhaltet stringent vorgebrachten Melodic Death Metal mit viel Aggressivität, aber auch schamlosen Keyboard-Attacken (‘Night Terrors’) und landestypischen (Folk-)Einflechtungen – das furiose, durchschlagende ‘A World Of Pain’ erinnert dabei dezent an Ensiferum.
🛒 HERE FOR NONE bei AmazonNeben Letztgenanntem empfehlen sich die im Refrain hymnischen Stücke ‘Too Much, Too Late’ und ‘The Cold Unknown’, aber auch schmissige Highspeed-Nummern wie ‘Hell On Four Wheels’ oder ‘Death’s On Its Way’. Ob angesichts all dieser Trümpfe die abschließende, die herrlichen Melodiewendungen des Originals ignorierende Melo Death-Version des Superhits ‘Dancing With Tears In My Eyes’ nötig gewesen wäre? Davon abgesehen gelingt Warmen mit HERE FOR NONE nicht nur eine starke Rückkehr, sondern vielmehr ein Paradigmenwechsel und Neubeginn, mit dem wohl niemand gerechnet hätte.
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