Für den Imperator! 13 Jahre nach dem ersten ‘Space Marine’ erscheint (nicht nur) für Warhammer-Fans ein weiteres Schlachtbank-Fest. Denn egal, ob man die Tabletop-Vorlage spielt und auf detaillierte 3D-Bilder der schönen Games Workshop-Miniaturen hofft oder einfach nur auf derbes Sci-Fi-Geballer steht: Hier wird man bedient. Und dies war längere Zeit zu bezweifeln, da die Performance noch in der Demo von letztem Jahr merklich nervig in die Knie ging und heftig ruckelte. Focus Entertainment hat es nun nicht nur geschafft, das Game zu polieren und die gigantischen Kriegsperversionen der superben Warhammer-Artworks auf die Flimmerkiste zu bannen, sondern auch die komplexe und äußerst umfangreiche Lore für Neulinge einigermaßen nachvollziehbar aber viel Fan-Bonus in die rund achtstündige Kampagne zu pressen. Doch leider gibt es nicht nur gute Nachrichten.
Fangen wir direkt mit dem gravierendsten Punkt an: Der Umfang von ‘Warhammer 40.000: Space Marine 2’ ist mit seiner achtstündigen Kampagne und seinen sechs PvE-Missionen sowie einem kurzweiligen Multiplayer schlichtweg zu gering. Da hilft es leider auch wenig, dass in Zukunft kostenlose PvE-Missionen folgen sollen. Die sind meist weniger spannend als die Kampagne und gehen nie über „Gehe dorthin und drücke den Knopf“ oder „sammle X ein“ hinaus. Dies ist auch in der Kampagne nicht der Fall, dort wird das Ganze aber epischer und abwechslungsreicher präsentiert. Die PvE-Missionen behandeln meist Story-Abschnitte, welche sonst nur über Sprachmemos oder Hintergrundgespräche am Rande in die Hauptgeschichte eingebunden werden.
Die Kampagne ist zwar sehr „schlauchig“, doch dies macht bei solch einem Aufgebot an Hordenmassaker-Overload nichts. Hirn aus, Wumme an – hier wird geballert, nicht viel geredet, aber dafür umso mehr gekleckert. Mit Tyraniden-Blut. Die Geschichte bleibt dabei ziemlich flach, für Kenner des Vorgängers gibt es aber ein paar kleine Fan-Momente. Die hauseigene Schwarm-Engine sowie die Inszenierung lassen indes die Herzen aller Warhammer-Nerds höher schlagen und die Jugendträume von gigantischen Schlachten wahrwerden. Die riesigen Hintergrundanimationen vermitteln das Gefühl von einem ungreifbar kolossalen Universum, während ihr euch mitten in diesem Getümmel mit den Aliens prügelt und in ihren Eingeweiden badet.
Nach einer Weile wird das Gemetzel etwas stumpf und eintönig, ‘Space Marine 2’ ist somit eher ein Spiel für ein, zwei sehr unterhaltsame Stunden nach dem Feierabend. Doch ein Punkt ist leider während des gesamten Spiels negativ aufgefallen, und dieses Manko sollte dringend abgeschafft werden. Spielt man das Spiel nämlich offline, erscheint in der unteren rechten Bildschirmecke eine riesige Tafel, auf der „Offline“ steht. Diese Plakette füllt fast 20% des Bildschirms und hat das Spielvergnügen und die Immersion an manchen Stellen ziemlich nach unten gezogen. Das sollte aber hoffentlich demnächst mit einem Update behoben werden.
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