Thrash Metal hat dieses Jahr wahrlich keinen einfachen Stand. Entweder erscheinen gefühlt alle relevanten Veröffentlichungen nahezu zeitgleich, oder das Genre liegt monatelang komplett brach. Und so dümpelt ein mittelmäßiges Album wie CONFESSION zwar irgendwo im Morast des Durchschnitts umher, fällt aber zumindest dank der raren Konkurrenz ins Auge. Sound-technisch machen die US-Amerikaner immerhin etwas Boden gut: hörbar leidenschaftlich am charakteristischen Klang des Bay Area-Thrash Metal orientiert und mit einer nicht ganz so heimlichen Liebe für Testaments Heavy Metal-Phase prügeln sich War Curse durch eingängige wie groovige Nummern. ‘Fortress Of Agony’ besticht durch seine düsteren Riffs und den Modern Metal-Touch, dagegen wirkt ‘Power Of The Powerless’ beinahe zärtlich, ‘Return To Dust’ und ‘Rusty Nail’ punkten durch ihre finsteren Galopp-Riffs, verlieren aber durch ihre Softie-Attitüde ungleich mehr, als sie gewinnen.
🛒 CONFESSION bei AmazonCONFESSION mag für melodieaffine Thrash-Fans sicher einen Durchgang wert sein, doch unterm Strich klingen War Curse milchbärtig: handwerklich fundiert, aber viel zu zahm für ein eigentlich extremes Genre. Bleibt zu hoffen, dass sie sich eines Tages – ähnlich wie Testament, für die sie hörbar schwärmen – zurück auf das besinnen, was ihren Spielstil tatsächlich ausmacht.
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