Metal für alte Seelen. Walpyrgus bestehen vornehmlich aus Mitgliedern von Twisted Tower Dire, Viper und While Heaven Wept und klingen zunächst exakt so, wie es diese Mischung verspricht – und noch viel mehr. Nach einigen Demos, Singles und zwei Live-Alben veröffentlichen die US-Metaller jetzt ihr Debütalbum WALPYRGUS NIGHTS, eine unverschämt unbefangene Mischung aus Achtziger-Heavy Metal und fluffigem AOR. Energetisch und flott voranrockend, zugleich vor allem gesanglich schmachtend und traumwandlerisch, vor allem aber mit immer frischen Wendungen und Schalk im Nacken halten Walpyrgus die Spannung und den Spaß auf Albumlänge aufrecht.
Mit ‘Somewhere Under Summerwind’ liefern die US-Amis dank unwiderstehlichem Scorpions-Refrain, warmen Chören und gänsehautigem Gitarrensolo vielleicht den metallischen Sommer-Hit des Jahres. Dagegen mischen ‘Palmystry’ und ‘Lauralone’ zwischen The Beatles und Iron Maiden Rock’n’Roll, Mystik und Metal, die Band-Hymne ‘Walpyrgus Night’ wandelt sich vom Doom-Stampfer zum frohlockenden Rocker, und ‘Dead Girls’ schlägt mit Ramones-Anleihen die Punk-Richtung ein, bevor es im Orgelsolo seinen Höhepunkt findet. WALPYRGUS NIGHTS erfindet das Rad nicht neu; wer aber mit The Night Flight Orchestra, Ghost und High Spirits seinen Spaß hat, sollte dieses Debüt nicht verpassen.