Auch nach zwölf Jahren und mit dem mittlerweile siebten Album stehen die Norweger Vreid noch im Schatten ihrer Vorgänger-Band Windir, aus denen sie nach dem Tod von Frontmann Terje „Valfar“ Bakken hervorgegangen sind. SÓLVERV geht dieses Erbe nach den etwas gesichtslosen Vorgängern V und WELCOME FAREWELL erstaunlich offensiv an, mit spürbarem Folk-Einschlag, vielen Keyboards und dem Willen, große Melodien aus dem verhaltenen Geschmetter zu zerren.
Herausgekommen ist ein Album, das phasenweise recht progressiv wirkt, durch die Schlichtheit der eingesetzten Mittel jedoch auch an seine Grenzen stößt – was vor allem daran liegt, dass fast alle Songs im Bereich von sechs bis sieben Minuten liegen, wo vier bis fünf oft gereicht hätten. Klingt nach viel negativer Kritik, aber insgesamt hat SÓLVERV den Charme, um über diese Punkte hinwegsehen zu können. Tatsächlich hat kein Vreid-Album seit I KRIG bei mir so viele Hörminuten bekommen, und zum Titel-Song oder dem sich episch reinwalzenden, perfide unperfekten Rausschmeißer ‘Fridom med daudens lang’ nickt der Kopf zeitvergessend mit.
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