Es ist nicht überliefert, ob sich Voyager-Sänger Danny Estrin über den Vergleich von Deftones’ Chino Moreno wirklich gefreut hat: Während ihrer gemeinsamen Tour erklärte Moreno, Estrins Stimme erinnere ihn bisweilen an Simon LeBon, den Frontmann von Duran Duran. Vermutlich kein uneingeschränkt willkommenes Kompliment (als welches die Gegenüberstellung sicher gedacht war), denn dem ungeliebten Pop-Bereich möchten die australischen Prog-Rocker gewiss nicht zugerechnet werden.
Vielmehr versucht die fünfköpfige Gruppe, mit schroffen Gitarren-Hooks und lärmendem Stockeinsatz die Grenzen zum Metal zu touchieren und sich von allzu flachem (Pop-)Niveau abzuheben. Das gelingt Voyager mit ihrem sechsten Album GHOST MILE weitestgehend, zumal die rhythmisch vertrackten und technisch aufwändigen Songs durchaus eine ähnliche handwerkliche Klasse wie jene von Dream Theater oder Symphony X besitzen.
Hinzu kommt ein gutes Gespür für Sounds und Stimmungen, die mal derbe und widerspenstig klingen, jedoch nahezu immer in wunderbar epische Refrains münden. In jenen offenbart dann besagter Danny Estrin seine Gabe, große Melodien mit melancholischem Timbre auszugestalten und gibt – gewollt oder ungewollt – Moreno Recht: Duran Duran sind tatsächlich kein völlig abwegiger Vergleich.