IM ANGESICHT DER BARBAREI ist das bisher zweite Album der Berliner Mittelalter-Combo Volkstrott, die sich nach eigenen Worten durch Experimentierfreude vom Genre absetzen und sich ihre eigene Nische schaffen will.
Dies ist allerdings stark missglückt. Volkstrott klingen wie Subway To Sally für Arme, selbst ihr Sänger LeBen klingt stellenweise so sehr nach Eric Fish, dass man häufig zweimal hinhören muss, um überhaupt einen Unterschied zu bemerken.
Allein die gerade mal solide Produktion und die ordentliche Instrumentalarbeit retten IM ANGESICHT DER BARBAREI auf ein mittelmäßiges Niveau, auch wenn der Dudelsack wie ein billiges Midi-Keyboard klingt und das Schlagzeug stellenweise zu simpel gehalten und einfach nicht songdienlich ist.
Bei aller Kritik soll allerdings nicht verschwiegen werden, dass das Album auch ein paar wirklich gute Lieder im Gepäck hat, namentlich ‘Im Angesicht der Barbarei’, ‘Lebenswege’ und ‘Ohne Zweifel’. Doch leider pendelt der Rest der Stücke in der Schnittmenge aus „langweilig“ und „austauschbar“.
Volkstrott sollten sich auf ihrem nächsten Album deutlich stärker um Eigenständigkeit bemühen, sonst wird diese junge Band bald im Sumpf der Beliebigkeit stecken bleiben.
Sebastian Paulus
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