Als Venom Prison 2016 mit ihrem Erstling ANIMUS um die Ecke kamen, guckte die Extreme Metal-Gemeinde nicht schlecht aus der Wäsche: Shouterin Larissa Stupar (Ex-Wolf Down) hatte mit ihren Band-Kollegen ein ernsthaft angepisstes Zeichen gegen Misogynie und Rape Culture gesetzt, das ganz nebenbei noch eines der besten Debüts im Spannungsfeld von Death Metal und Hard- und Grindcore war, das in den vergangenen Jahren auf diesem Kontinent entfesselt wurde. Nun also Album Nummer zwei – und die Erwartungen sind entsprechend hoch. An ihrem Grundrezept haben die fünf (Wahl-)Briten auf SAMSARA nichts geändert: Zwischen Doublebass-Geballer, aufkreischenden Gitarren und Stupars markerschütternden Shrieks, Shouts und Growls bleibt kaum Zeit zum Aufatmen. Venom Prison liefern mit einer Brutalität und Energie ab, die manche Kollegen von Cannibal Corpse bis Nails alt aussehen lässt.
🛒 SAMSARA bei AmazonDoch wo ANIMUS vor zwei Jahren ein ungezügelter Ausbruch war, wirkt SAMSARA auf musikalischer Ebene etwas durchdachter und gezähmter. Das tut der Intensität des Albums jedoch keinen Abbruch, sondern sorgt lediglich für etwas mehr Abwechslungsreichtum, indem unter anderem mehr Breakdowns und das Dark Ambient-Interludium ‘Deva’s Enemy’ eingebaut wurden und die einzelnen Songs mehr Raum zur Entfaltung bekommen. Thematisch geht es um die verschiedensten Formen von Schmerz, und besser als mit diesem höllenentfesselnden Sound kann der ewige Lebens- und Leidenskreislauf Samsara wohl kaum vertont werden. Nach dem Hype der vergangenen drei Jahre machen Venom Prison hiermit klar, dass sie sich so schnell nicht wieder aus dem Olymp moderner Death Metal-Bands verdrängen lassen.