Alle Achtung: Venenum schrubben sich derart einen an den Gitarren ab, dass sie aufpassen müssen, nicht aus Versehen ihre Lederkutte durchzurubbeln. Räudig geht es auf TRANCE OF DEATH zu – derart räudig, dass man nach dem ein oder anderen Song am liebsten lüften möchte, um den Verwesungsgeruch aus der Bude zu vertreiben.
Fünf Jahre nach seiner ersten Visitenkarte zeigt der bayerische Vierer, was er sich unter einer abendfüllenden Totenmesse vorstellt. Und liegt dabei oft richtig: Gesanglich eine Mischung aus Entombed-Wiederkäuen und dem ominösen Raunen der seligen Aeternus, geht’s auch musikalisch über weite Strecken so herrlich ruppig, ungeniert und verroht zu wie im Schweden der frühen Neunziger. Das Röhren, Fauchen, Dröhnen und Ver-wünschen sind direkt der fauligen Muttererde entnommen, der dereinst auch Tiamat entstiegen sind. Selbst dieses gewisse Faible für geisterhaft-dis-harmonische Zwischenstücke aus der Gruft ist auch bei Venenum zu finden.
Ein altes Darkthrone-Riff fräst sich auch mal durch dieses höchst okkulte Gepolter, bevor im dreigeteilten Titel-Track auf einmal psychedelische Rock-Töne angeschlagen werden und die Orgel angeschmissen wird. Alles nicht ohne Charme, Atmosphäre und Können – in dieser Zusammensetzung aber etwas willkürlich.