Ein schwarz-weißes Cover. Ein Typ – womöglich in Lederjacke – tapst im Wald umher und gestikuliert bedrohlich mit einer Axt. Klischeehafter geht Black Metal kaum. Zumindest optisch. Aber auch musikalisch wissen Valdaudr nur allzu gut das Corpsepaint schwarzer Puristen mitilfe durch pure Retroromantik ausgelöster Freudentränen ordentlich verlaufen zu lassen. Die aus den Trümmern von Cobolt 60 entstandene Kapelle macht auf ihrem Debüt DRAPSDALEN verdammt vieles verdammt richtig. Die ungestüme, raue Wildheit der A BLAZE IN THE NORTHERN SKY-Darkthrone (‘Liket Skulle Vaert Brent’) schmiegt sich an die zarten, pathetischen Folk-Klänge früher Ulver (‘Drapsdalen’) – gespickt mit episch aufgeladenen Lyrics. Das lässt das norwegische Duo aber keinesfalls von seinem geradlinigen Kurs abkommen.
🛒 DRAPSDALEN bei AmazonValdaudr huldigen den Glanzzeiten des finstersten aller Metal-Genres und machen dabei um unkonventionelle Sound-Experimente einen ebenso großen Bogen wie die Szeneanhänger um Backsteinkirchen. Schmuck- und kompromisslos, dreckig und unangepasst – keep out, Posers! DRAPSDALEN ist eine waschechte Symbiose der eisernen Crème de la Crème Skandinaviens, ohne stumpf nach einer rosinenpickenden Faustformel zu funktionieren. Black Metal in absoluter Reinform – sofern die Bezeichnung angesichts der klassischen Rumpelproduktion überhaupt angemessen ist. Kurz gesagt: Trve Kvlt (nearly) at its best!
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