Prog Metal ist prinzipiell ein weiter Begriff, und Urne scheffeln aus dem unerschöpflichen Ozean von Einflüssen mit dem ganz großen Schöpflöffel. Der Galopp-Groove von Metallica, die wunderschöne Tristesse von Alice In Chains, die instrumentale Ästhetik von Anathema und Katatonia, der Sturm von Mastodon, das zerstörende Momentum des Sludge – all das findet sich auf diesem Erstling des Trios aus London. SERPENT & SPIRIT wirkt über die gesamte Spielzeit von gut 55 Minuten originär. Entsprechend hoch ist der Wiederspielwert. Auch im x-ten Durchgang findet man noch interessante Nischen, die einem vorher verborgen geblieben waren.
🛒 SERPENT & SPIRIT bei AmazonWas Urne zum ganz großen Wurf noch fehlt, ist der rote Faden, der Masterplan, die Montageanleitung, in der jede einzelne Schraube, jedes einzelne Gelenk seinen Zweck erfüllt. Interessanterweise ist das achtminütige Instrumentalmonster ‘Memorial’ die Nummer, welche die prächtigste Strahlkraft verbreitet. Vielleicht muss man sich über den geschickteren Einsatz der harschen Vocals Gedanken machen. SERPENT & SPIRIT wirkt sehr interessant, aber noch nicht in der Gänze ausgereift – was bei einem Debüt verzeihlich, aber dennoch bewertbar ist.
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