Zugegeben: Wer, wie meine Wenigkeit, deutschsprachiger Musik und – noch schlimmer – Deutsch-Rock per se kritisch gegenübersteht, ist vermutlich nicht die anvisierte Zielgruppe des Gemeinschaftsprojekts Universum25, dessen Ursprungs-Bands (fast) allesamt keinen festen Platz in meinem Hörspektrum einnehmen. Dabei sind es gewiss nicht die von Frau Riedl zu Recht attestierten hohen Eingängigkeitsbemühungen, Synthie-Pop-Tendenzen (wann musste man zuletzt an die einstige deutsche Antwort auf Depeche Mode, Camouflage aus dem baden-württembergischen Bietigheim-Bissingen, denken?!), latente Schlager-Schlagschatten, NDW-Inspirationen oder Stadionstimmungs-Punk, an denen ich mich stoße. Vielmehr ist es der, im teutonischsten aller Genres (trotz einiger interessanter, unterminierender gattungsferner Zutaten wie etwa dem The Beatles-inspirierten Instrumentalinterludium von ‘Lichtgeschwindigkeit’) der doch immer wieder die Oberhand gewinnende NDH-Stumpf-Stampf, mitsamt seiner immanenten Stakkato-Hörigkeit, der latenten Tendenz zur Parolenpoesie und dem unüberhörbaren Einfluss des unausweichlichen großen „R“.
🛒 UNIVERSUM25 bei AmazonZwar muss man fairerweise – allein schon angesichts unzähliger textlich deutlich unterirdischer abliefernder Konkurrenten – für Universum25 unterm Strich eine lyrische Lanze brechen. Aber selbst für überdurchschnittliches inhaltliches wie sprachliches Niveau ist das Wörtchen „grandios“ doch etwas zu groß gewählt. Davon abgesehen: Scherben covern ist immer schwierig.
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