Nachdem sich das vorangegangene vierte Album der Band unter der Führung von Sänger, Gitarrist, Organist und Mastermind Kevin R. „Uncle Acid“ Starrs einer im viktorianischen Großbritannien angesiedelten Serienkillerthematik angenommen hatte, schwingt die Konzeptkeule auf WASTELAND in Richtung einer dystopischen Zukunftsversion: Erinnerungsberaubung, Überwachungsstaat und multimediale Gehirnwäsche sowie die (vermeintliche) Aussicht, einem Metropolengefängnisleben im namenstiftenden vorstädtischen Ödland entkommen zu können, sind die Stichworte, die das unheimliche Sci-Fi-Szenario von Uncle Acids neuem Werk umreißen.
Seine adäquate musikalische Entsprechung findet dieser Hybrid aus ‘Logan’s Run’, ‘Dark City’ und ‘Escape From New York’ im gewohnten Acid-Gemisch aus monochromer Grobkörnigkeit und flimmernder melodischer Psychedelik, dessen Gegensätzlichkeit von Starrs bislang noch nie so konsequent und ingeniös inszeniert wurde wie im von Folk bis hin zur völligen Verzerrung changierenden, achtminütigen Titel-Track. Aber auch an anderen Stellen ist es beeindruckend mitanzuhören wie es der visionäre Querkopf erneut vermag, Sabbaths vertonte Horrorfilmkunst so gekonnt mit brüchiger wie wabernder Hippie-Hymnik zu verschmelzen oder – wie mit ‘Stranger Tonight’ – auch noch den Stooges ein Stück weit seinen Respekt zu erweisen.
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