Bei allem oft berechtigten Hype um die isländische Black- und Death Metal-Szene (siehe zuletzt Misþyrming) findet sich auch immer mal wieder ein, pardon, Schaf im Wolfspelz darunter. Úlfúð ist isländisch für ebenjenes Fellkleid des Canis Lupus und der Name einer gar nicht mal so jungen Band, die nach einer EP aus dem Jahr 2018 jetzt ihr Debütalbum vorlegt. OF EXISTENTIAL DISTORTION hat den typischen, leicht polternden Sound der Insel, und man merkt, dass sich die Riffs irgendwann im Säuglingsalter mal an Mayhem oder Emperor gelabt haben, aber die melodische Schlichtheit und der hörbare Wille, hier headbangbaren, eher zeitlosen als zeitgemäßen Melo-Blackened Death hochzuziehen, dominieren das Geschehen.
🛒 OF EXISTENTIAL DISTORTION bei Amazon‘Tears Of Terra’ stolziert sogar mit 08/15-Metalcore-Allüren in die Schlacht, bevor dann der Kvltfaktor notdürftig wiederhergestellt wird. Album-Highlight und Schwergewicht ‘An Elegy To A Paradise Out Of Reach’ kommt wie eine gefriergetrocknete Version von Lord Belial circa 1998 daher und bringt in seinen fast neun Minuten ein wenig wohltuende Komplexität ins Spiel, insgesamt ist dieses Teil aber eher Fast Food: schnell gegessen und schnell verdaut.
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