25 Jahre und zehn Alben! Damit haben Ufomammut eine Schallgrenze erreicht – und durchschlagen. Wer hätte gedacht, dass das Trio aus Norditalien so lange durchhalten (okay, 2021 ersetzte Schlagzeuger Levre das Gründungsmitglied Vita – einen gewissen Verschleiß gab’s also doch) UND von Release zu Release heavier werden würde? Aber, Obacht, es ändert sich was: Alle Songs sind nun mit Texten versehen, prägnant hinausgebelfert von Bassist und Knöpfchendreher Urlo. Was gewöhnungsbedürftig wirkt bei einer Band, die so lange mit wenig bis keinen Worten auskam. Die zusätzliche Bedeutungsebene passt aber: Sie zeigt Ufomammut als esoterische Sinnsucher; eine Dimension, die man in ihrem alchemistischen Lärm früher nur erahnen konnte. Diese neue Geschwätzigkeit macht die Band zwar weniger hermetisch, ihre Bildwelt aber nachvollziehbarer. Auch die Figuren dahinter werden nahbarer. Bevor man sich fragt, ob man das wirklich will, einfach rein.
In ‘Crookhead’ etwa, von der gleichnamigen 2023er-EP: Auf schwere Bassschläge folgen Punk-Harmonien, dann wird runtergeschaltet und mit maximaler Verzerrung gefuhrwerkt, bevor sich alles in Space-Electro auflöst. Auch ihre Hawkwind meets U.S. Christmas-Note haben Ufomammut noch (‘Kismet’), und ‘Mausoleum’ zeigt ihr Faible für Krautrock, jetzt halt in superheavy. Die Reise endet mit ‘Soulost’, ein alter Synthie wabert elegisch, over and out: So beginnen die nächsten 25 Jahre.
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