Schon das Band-betitelte und damit einen Neubeginn suggerierende 2016er-Album konnte sich hören lassen und ließ Liebhaber von melodischem, aber keineswegs zu kuscheligem Endachtziger-Hard Rock frohlocken. In derselben Besetzung eingespielt, die Gitarrist und einziges verbliebenes Originalmitglied Robb
Weir damals schon um sich scharte, punktet auch RITUAL mit gepfefferter Produktions-Power, starkem Songwriting und der saftigen Stimme von Jacopo Meille. Dabei ist es nicht allein das Verdienst von Meilles muskulösem und schön variablem Heldengesang (der neben Herrn Deverill auch an Joey Tempest oder bei einem Song wie ‘Destiny’ sogar mal an Vain denken lässt), welcher auch dieses Album ausmacht.
Vielmehr profitieren Tygers Of Pan Tang in dieser Neuauflage davon, von einer amerikanischen Metal- und Hard Rock-Schule mindestens genauso stark geprägt zu sein und keinesfalls verzweifelt an den zugeschriebenen NWOBHM-Meriten vergangener Tage festhalten zu müssen. So gelingt ihnen der Spagat aus Hard und Heavy abermals ganz hervorragend, und man wünscht sich nach dem Genuss von RITUAL die sofortige Neuauflage eines Festivals wie Monsters Of Rock, wo Tygers neben Deep Purple und Europe, frühen Queensrÿche, aber auch Ratt, Pretty Maids und Armored Saint ein Traum-Line-up komplettieren könnten.