Anfang April im Revolver in Oslo: Listening Session für HELVEGR, das neue Tsjuder-Album. Jan-Erik und Halvor, die beiden verbliebenen Mitglieder, schaffen es irgendwie, klein, schweigsam, sparsam am Getränk nippend jegliche Farbe aus dem Mittags-Event zu saugen. Sie zu sehen sagt alles darüber aus, wie HELVEGR klingt und was Tsjuder heute sind: die vielleicht letzte richtig gute Band aus der Welle nach der Welle, aus der Reaktion auf die Kommerzialisierung und Wandlung des Black Metal hin zum weltweiten Exportschlager aus Norwegen. Überraschend an HELVEGR ist, wenn überhaupt, nur eines: das vergleichsweise grelle und vor allem nicht in Schwarz-Weiß gehaltene Cover.
🛒 HELVEGR bei AmazonWas keinesfalls überrascht, ist die lakonische Qualität der Riff-satten Songs, diese kompromisslose Sturheit, hier so trve und kvlt wie möglich puren Black Metal-Stoff abzuliefern, aber auch die Würde, das durchzuziehen, ohne sich auch nur eine Sekunde der Lächerlichkeit preiszugeben. Ist es besser als ANTILIV von 2015, damals noch mit dem Anti-Christian als Drummer und Dritten im Bunde? Ja, denn HELVEGR schafft es, acht Jahre danach noch immer alles so klingen zu lassen, wie es sein muss. Zeitlos gut.
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