
Wieder ausgegrabene NWOBHM-Recken, Teil ölfzig. Der Name Trespass sagt bislang maximal streng gläubigen Trveheimern irgendetwas, der Rest guckt ähnlich blöd aus der Wäsche wie mein lieber Kollege Strater am dritten Festival-Morgen, frei nach dem Motto: „Hä?“. Die Karriere der 1979 gegründeten Band verlief trotz halbwegs erfolgreichen Starts irgendwann im Sande, doch nicht zuletzt dank der Edel-Fans Lars U. sowie James H. taucht der Band-Name immer mal wieder am Rande des Metallica-Universums auf, wie etwa auf der von Ulrich co-kompilierten NEW WAVE OF BRITISH HEAVY METAL ’79 REVISITED-Compilation (1990).
Originalsänger und Gitarrist Mark Sutcliffe hat nun eine neue Besetzung um sich geschart und versucht mit FOOTPRINTS IN THE ROCK ein Comeback. Erwartungsgemäß schmieden die Briten ihren Metal eher traditionell, sprich im moderat beschwingten Tempo mit jeder Menge Doppelgitarren. Die Licks von ‘Mighty Love’ könnten sogar Trivium-Fans gefallen, auch der straighte Banger ‘Dragon In The Mist’ geht klar. ‘Weed’ kokettiert dann mit den kommerziellen Sounds der Mittachtziger und erinnert ein wenig an die Zeitgenossen Jaguar. Lediglich das hippieske ‘Music Of The Waves’ hätten sie sich klemmen können. Für Historiker reizvoll, der Rest bleibt ruhigen Gewissens bei „Hä?“.