Schippt den Schnee weg, holt den Grill raus: Es wird heiß! Toxpack feiern zwanzig Jahre Band-Geschichte und melden sich lautstark mit ihrem zehnten (!) Studioalbum ZWANZIG.TAUSEND VOLT zurück! Eines vorab: Wer noch seine Neujahrshymne sucht, dürfte sie mit dem mitreißenden Opener ‘Zwanzig.Tausend Volt’ gefunden haben. Mit der gewohnten Mixtur aus Rock, Metal und Hardcore kennen Toxpack nur eine Richtung: Durch die Boxen, geradewegs ins Herz. ‘Ozean voll Scheiße’ übt herrlich selbstironisch, feinste Religionskritik. ‘Bastarde für alle Zeit’ – das Quasi-Sequel zum 2011 erschienenen ‘Bastarde von morgen’ gedenkt wuchtig der Entwicklung von der Thekenmannschaft hin zur Top Ten-­Charts-Streetcore-Institution. Das BO-anmutende ‘Kopf durch die Wand’ hebt sich ganz klar vom „Wir gegen alle“- Gesabbel vieler Genre-Kollegen ab.

Thematisch bedient ZWANZIG.TAUSEND VOLT alles, was ein gutes Deutsch-Rock-Album rausschmettern muss: ‘Schweinehund’ schwingt die Kämpferkeule, ‘Letzte Warnung’ läutet den Weltuntergang ein, und ‘Nur für dich’ lässt uns einander glückselig in den Armen liegen. Die Reihenfolge sei an dieser Stelle jedem selbst überlassen. Doch so griffig die Melodien, druckvoll die Produktion und bedrohlich-bissig auch Schulles Stimme am Mikro ist: An manchen Ecken fehlen lyrische Raffinesse und rhythmische Variabilität. Genrefans dürfen trotzdem ohne Bedenken zugreifen, und bei wem ZWANZIG.TAUSEND VOLT nicht sofort zündet: Spätestens beim dritten Anlauf klappt’s. Versprochen.

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