Im Moment kann man ja förmlich die Uhr danach stellen, welche deutschsprachige Rock’n’Roll-Formation als nächste hierzulande in die Top Ten kracht.
Toxpack dürfen diesbezüglich gute Chancen eingeräumt werden, schließlich konnte bereits das letzte Album FRISS! (2014) bis auf Platz 16 vorstoßen. SCHALL UND RAUSCH (geiler Titel, übrigens) schließt stilistisch nahtlos an den Vorgänger an, wirkt an manchen Ecken sogar noch rockiger und süffiger. Kaum ein Titel, der nicht beim ersten Mal direkt reinläuft und sich in den Hirnwindungen festsetzt. Viel mehr kann man von einem Deutsch-Rock-Album (das sich hier und da auch herausnimmt, mal an Metal und Hardcore zu schnuppern), kaum erwarten. Gut: Die spielerische Vielseitigkeit eines -MEMENTO darf man jetzt nicht erwarten, aber ich schätze, dass die Toxpack-Anhängerschaft dies auch gar nicht möchte.
Die Ostberliner servieren auf SCHALL UND RAUSCH musikalisch und textlich gewohnte Qualitätskost, klanglich wurde das Ganze noch mal deutlich angefettet, sodass kaum Wünsche offen bleiben. Die Konzerte könnten ein Mitgrölfest werden und manchen Onkelz-Anhänger abholen, der sich vom aktuellen Werk der Frankfurter mehr alte Schule versprochen hatte.