Dem 2007 ins Leben gerufenen spanischen Quartett Toundra muss man zuhören – und zwar in doppelter Hinsicht: Zum einen verzichten die Südeuropäer bei ihrem atmosphärischen, Post Metal-Dimensionen streifenden Sound komplett auf Gesang, widmen sich also einer rein instrumentalen Spielweise, die besondere Konzentration verlangt. Zum anderen beherrscht die Gruppe ihr Handwerk und straft den Vorwurf bloßer Hintergrundbeschallung Lügen.
Auf ihrem fünften Album VORTEX – übrigens dem ersten, das nicht mit Band-Name plus Ziffer betitelt ist – weben Toundra mit warmen (im Intro akustischen) Gitarren und dominantem Bass dichte, bis ins Mark dringende Klangteppiche, auf denen sie durch träumerische Sequenzen schweben und intensive Emotionen provozieren. Rauschhaft und aufbegehrend (‘Cobra’, ‘Mojave’), aber weniger eruptiv als Long Distance Calling, seien die Spanier besonders Fans der Genannten sowie Anhängern stimmungsintensiver Gruppen wie Anathema, Antimatter oder Dredg ans Herz gelegt.