Kollegin Eichstädt hat in einem Punkt – und auch nur in diesem einen – recht: GODLIKE ist wie eine von Unwettern begleitete Reise über den Ozean: „Die Irrfahrten von Thy Art Is Murder.“ Und dabei braucht es nicht einmal die mythologischen Figuren der Sirenen, um die Band auf verhängnisvolle Abwege zu locken (ein Gehörschutz, um nicht dem Wahnsinn zu verfallen, wäre trotzdem angebracht). Haben die Australier zuletzt noch eine beinahe annehmbare Entwicklung hin zu mehr Death Metal vollzogen, schippern sie auf GODLIKE mit Vorliebe in bekannte Deathcore-Gewässer zurück, machen mal Abstecher in tanzbare wie kopfschmerzversprechende Industrial-Seitenarme (‘Keres’, ‘Lesson In Pain’), und dümpeln mal zwischen groovigen Passagen, wildem Geprügel und seichten Breakdowns (‘Blood Throne’, ‘Corrosion’) wutschnaubend vor sich hin. „Göttlich“ ist in irrwitzig ketzerischer Form zu hoch gegriffen. Immerhin müssen Thy Art Is Murder nicht fürchten, mit GODLIKE konventionellen Schiffbruch zu erleiden, denn schließlich verschwinden Dinge im sagenumwobenen ‘Bermuda’(-Dreieck) mitunter spurlos. Aber vermutlich bringt Poseidon das Gefährt aufgrund der schieren Anmaßung des Titels einfach zum Kentern …
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