
Würde sich Bruce Dickinson – Satan bewahre! – eines Tages auf ein Gastspiel bei Freedom Call einlassen, würde das Ergebnis vermutlich ziemlich genau wie Thorium klingen. Oder jedenfalls so ähnlich, denn die Air Raid-Sirene hätte Anlass, die auf EXTRAORDINARY JOURNEYS PT. 1 vorgetragenen Nonsenstexte mit einer ganzen Prise mehr Energie zu intonieren. Ohne eine derartige Stimmgewalt bleibt leider nicht mehr viel Fleisch an dem ohnehin schwächelnden Knochengerüst. Thorium zeigen sich mal amateurhaft und voller naivem Tatendrang (‘Age Of Adventure’), auf nervtötende Weise pathetisch (‘Nightfall’) oder kindisch-kriegerisch (‘Bushido!’). EXTRAORDINARY JOURNEYS PT. 1 mangelt es deutlich an Ernsthaftigkeit, um sich im Power Metal-angehauchten Schwermetallsektor behaupten zu können. Stattdessen wirken sie wie die x-te Kopie großspuriger Pop Metal-Heroen. Und der Titel EXTRAORDINARY JOURNEYS PT. 1 lässt vermuten, dass Thorium bereits eine Fortsetzung ihrer gar nicht so außergewöhnlichen Reisen zusammenklöppeln – oder das zumindest noch vorhaben. Hoffentlich mit einer besseren Wendung.
***
Du willst METAL HAMMER lesen, aber kein Abo abschließen? Kein Problem! Die aktuelle Ausgabe portofrei nach Hause bestellen: www.metal-hammer.de/heftbestellung
***