Hossa! Aber echt. Nachdem das klassische Intro (das übrigens klingt, als wären es die letzten Töne der Musiker von der Titanic – also unter Wasser) verklungen ist, zieht Thobbe Englund wirklich alle Register in Sachen Vorhersehbarkeit. Wenn es einen Legokasten zum Bau eines Metal-Albums geben würde, sollte er den Namen THE DRAINING OF VERGELMER tragen. Das einzig überzeugende Element sind die wirklich feinen Soli, aber der Rest ist zum Vergessen:
Die plump vorgetragene Epik, der zum Bepissen komische Viking-Aspekt, die eingestreuten Spoken Word-Elemente, die dem ganzen Schlamassel wohl einen cineastischen Anstrich verleihen sollen, die hymnenhaften Melodien, die Englund wohl vom benachbarten Kindergarten stibitzt hat – zwischen majestätischen Momenten und Schlager-Hits für Vierjährige besteht auch im Metal-Jahr 2018 noch ein himmelweiter Unterschied! Den gesanglichen Vergleich von Kollege Gerber mit dem jungen Rob Halford übergehe ich absichtlich, bevor ich mir die Ohren aussteche.
Ich kann nicht sagen, dass ich der größte Sabaton-Fan bin, aber selbst da kommen mitunter Aspekte zum Vorschein, die mich glauben lassen, dass irgendwann mal im Proberaum die Emotion das Kommando übernommen hat und nicht das Reißbrett. In einem Punkt sind wir uns einig: Es gibt nach THE DRAINING OF VERGELMER noch Luft nach oben. Hossa, ist das ’ne Weite.