Therion BELOVED ANTICHRIST

Classic Metal, Nuclear Blast/Warner (46 Songs / VÖ: 9.2.)

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BELOVED ANTICHRIST ist eine Metal-Oper, 46 Stücke umfasst sie. Und allen, die jetzt müde abwinken mit den Worten „Ach, das hatten wir doch schon“, denen sei gesagt: Sie haben die Rechnung ohne Christofer Johnsson gemacht. Wenn sich dieser Mann etwas in den Kopf gesetzt hat, dann zieht er es auch durch. Nicht halbschalig, nicht nach Schema F. Er macht es hundertprozentig – koste es, was es wolle.

Und so ist BELOVED ANTICHRIST, inspiriert von Vladímir Soloviovs ‘Kurze Erzählung vom Antichrist’, nicht einfach nur ein Ansammlung von Songs, die von einem netten Rahmen zusammengehalten werden. Johnsson hat ein Konzept­album mit verschiedenen Charakteren erdacht und ausgearbeitet – mehrere musikalische Plots also, die dennoch so arrangiert sind, dass sie sich zu einem großen Ganzen zusammenfügen. Man muss kein Profimusiker sein, um zu ahnen, was das für ein Unterfangen war. Und man braucht sicher auch ein gewisses Maß an Besessenheit, um das zu Ende zu führen. Das Resultat jedoch ist beeindruckend.

Denn Therions Essenz ist seit jeher Johnsson Talent für Arrangements, für die Fähigkeit, vermeintlich Unvereinbares zusammenzuführen. BELOVED ANTICHRIST ist die Kumulation dessen. Johnsson führt mithilfe seiner Protagonisten alles zusammen, was er in 30 Jahren Band-Geschichte erlebt, gelernt, getestet hat. Das Symphonische, mit ergreifenden Wogen, stellt die Mehrheit. Aber auch wilde Ausbrüche haben ihren Platz, genau wie sanfte, fast intime Solomomente. Das ist im Grunde nichts Neues für Therion-Fans, in dieser Breite aber eben noch nie dagewesen – und dabei so feinfühlig arrangiert, dass einem das Herz aufgeht. Ein bemerkenswertes Album.

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