
Wer versucht, Thecityisours in eine Schublade zu stecken, hat schon verloren. Das dritte Album der Briten könnte zeitweise als Soundtrack für einen 15 Jahre alten Highschool-Film dienen (‘Freak Like You’, ‘Sugar’) und klingt an anderer Stelle plötzlich wie Slipknot mit mehr Nu Metal-Einflüssen (‘Psycho’, ‘Shame’). Für Pop Metal sind die Londoner zu hart, für Metalcore zu ruhig und fröhlich. Ausschlaggebend für diesen charmanten Kontrast sind die beiden Sänger, von denen der eine mit seinem kristallenen Klargesang auch einen Job bei Disney bekommen würde, und der andere sich böse die Seele aus dem Leib growlt.
Dass diese ungewöhnliche Mischung von Lied zu Lied ihre Rollen tauscht, mal im Vorder- und dann wieder im Hintergrund steht, ist definitiv innovativ und funktioniert in den meisten Liedern großartig – allerdings nur, wenn das Gesamtbild stimmt.
Bei ‘Freak Like You’ beispielsweise wirkt der gutturale Gesang gezwungen, was sehr schade ist. Die wenigen Enttäuschungen, die das Album bietet, werden jedoch mehr als wettgemacht, wenn das Quartett mit einem überraschenden Saxofonsolo um die Ecke kommt und sich dies perfekt in das Lied integriert (‘Hush! Hush!’). Mit Sicherheit lässt sich sagen, dass WILL YOU STILL LOVE ME dazu gemacht ist, auf die Bühne gebracht zu werden. Die vielen Kehrtwendungen, Breaks und überraschenden Elemente sorgen für Tanzstimmung und gute Laune ohne Ende.
***
Du willst METAL HAMMER lesen, aber kein Abo abschließen? Kein Problem! Die aktuelle Ausgabe portofrei nach Hause bestellen: www.metal-hammer.de/heftbestellung
***