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The Vision Bleak WEIRD TALES

Dark Metal, Prophecy/Soulfood (1 Song / VÖ: 12.4.)

5.5/ 7
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Nomen est omen? Das letzte Album des deutschen Dark Metal-Duos The Vision Bleak heißt THE UNKNOWN und liegt schon fast acht Jahre zurück. Mit ihrem siebten Werk begeben sich der hier hauptsächlich federführende Markus „Schwadorf“ Stock und sein singender wie trommelnder Kamerad Tobias „Konstanz“ Schönemann in der Tat weiter ins Ungewisse – allerdings weniger (als noch beim Vorgänger) musikalisch, sondern vielmehr in Bezug auf Machart und thematischen Hintergrund: WEIRD TALES wurde vom gleich­namigen Pulp-Magazin und dessen erzählerischer Welt inspi­riert und kommt als einzelner, über 41 Minuten langer Song daher, der für die einfachere Handhabung in zwölf „Kapitel“ unterteilt wurde, aber eigentlich am Stück zu konsumieren ist.

Da die Band erfahren genug ist, eine klangliche Reise zu entwerfen und die Hörerschaft mit immer neuen Reizen bei der Stange zu halten, funktioniert dies gut: Mal akzentuieren The Vision Bleak ihren gotisch-doomigen, tief intonierten Dark Metal mit dominantem Klimpern, Streichinstrumenten (eingespielt von Empyriums Aline Deinert) oder Gewitter­kulissen, mal grätschen Ausbrüche mit aggressiven Riffs und Growls dazwischen, mal umschmeicheln sanfte Melodien oder verstört unheimliche Gruselstimmung. Dass die selbst erklärten „Horror-Metaller“ Meister im Geschichtenerzählen sind und dafür themenunabhängig stets die richtigen Mittel wählen, haben Schwadorf und Konstanz im Lauf ihrer bis dato sechs Alben zählenden Karriere oft bewiesen.

Dennoch stellt ein Werk wie das vorliegende Erschaffer wie Publikum vor ganz neue Herausforderungen und zelebriert nicht zuletzt das Album als rundes, wenn auch anachronistisches Hörerlebnis, für das man sich Zeit nehmen und ganz darauf einlassen muss. Bei Literatur käme schließ­lich auch niemand auf die Idee, eine Seite herauszugreifen und nach wenigen Sekunden beiseitezulegen. Dieser irgend­wie romantische Blick auf Musik passt nicht nur perfekt zur Band, sondern kommt offensichtlich auch in der nach wie vor traditionell hörenden, Gesamtkunst­werke wertschätzenden Redaktion gut an. Nach der epischen Ausleitung inklusive ge­sprochener Worte steht fest: Das Konzept geht auf und The Vision Bleak haben sich einmal mehr selbst herausgefordert – der perfekte Anlass für ihren ersten, längst überfälligen Soundcheck-Sieg.

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