Die metallische Antwort auf Domingo, Carreras und Pavarotti geht in die zweite Runde – und steigert sich qualitativ, vor allem hinsichtlich der Struktur. Das Debüt THE THREE TREMORS (2019) klang noch nach Stückwerk und erreichte mitunter gar ein gewisses Chaos-Level, in dem sich die drei Sänger Tim „Ripper“ Owens (ehemals Judas Priest), Harry „The Tyrant“ Conklin (Jag Panzer) sowie Sean „The Hell Destroyer“ Peck (Death Dealer, Cage) gegenseitig das Mikro aus der Hand zu reißen schienen. Ein konzentriertes Zuhören war unmöglich, zumal die Stimmlagen der Protagonisten recht unterschiedlich gelagert sind. Auch auf GUARDIANS OF THE VOID gibt es noch Momente (‘Kryptonian Steel’, ‘Operation Neptune’s Spear’, ‘Wickedness And Sin’), in denen es viel zu hektisch zugeht.
🛒 GUARDIANS OF THE VOID bei AmazonInsgesamt bietet die Musik dem Hörer aber diesmal Möglichkeiten, in das Material einzutauchen. Die Geschwindigkeit zugunsten einer rhythmischen Ausrichtung zu opfern, war eine gewinnbringende Entscheidung. Erst so kommen die drei Ausnahmestimmen richtig zur Geltung, wenngleich auch jetzt noch Luft nach oben ist. Wie viel Potenzial in dieser Konstellation lauert, merkt man auf GUARDIANS OF THE VOID vor allem in den melodischen, atmosphärischen und balladenhaften Momenten.
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