Die Briten haben sich ihrer abturnenden Vorhersehbarkeit größtenteils entledigt und starten durchaus ambitioniert in das Jahr 2018. Grundlegend hat sich zunächst nichts geändert: The Temperance Movement verquirlen weiterhin zeitgemäßen Southern Rock mit Blues, Spuren von Groove und viel Flitter. Man wäre gerne Aerosmith – das ist in Ordnung. Was jedoch auf WHITE BEAR (2016) zwar gut gemacht, aber viel zu berechnet klang, wirkt auf A DEEPER CUT um ein Vielfaches natürlicher, abwechslungsreicher und, trotz unverbesserlicher Schmalzballaden, weitgehend erfrischend.
Die neu entdeckte Dynamik macht’s, mit der The Temperance Movement ihre Arrangements aufpeppen und sowohl den Kraftansagen ‘Caught In The Middle’ und ‘The Way It Is And The Way It Is Now’ als auch den besinnlichen Momenten wie zum Beispiel ‘A Deeper Cut’, ‘Another Spiral’ und ‘The Wonders We’ve Seen’ die nötige Überzeugungskraft mit auf den Weg geben. Und wieder einmal sind aller guten Dinge drei.