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Es gibt schmalere Schatten im Musikgeschäft. Als Sprössling von Iron Maiden-Legende Steve Harris wiegt die Historie schwer. Auf der anderen Seite eröffnen sich Möglichkeiten, die anderen Newcomern verschlossen bleiben (unter anderem Tourneen mit Iron Maiden und Anthrax).
George Harris (der bei The Raven Age als Gitarrist fungiert) verzichtet schlauerweise darauf, in den stilistischen Pfaden seines Vaters zu stapfen. Die Musik von DARKNESS WILL RISE ist sehr viel moderner angelegt, tangiert hier und da Metalcore, dürfte aber aufgrund des klaren Gesangs eher Fans von Bullet For My Valentine oder melodiösen Trivium ansprechen. Melodie ist für The Raven Age hörbar wichtig. Das ist sehr angenehm (so ganz kann man die Gene des Vaters wohl doch nicht verleugnen) und separiert das Quintett von der Vielzahl anderer Debütanten, denen es um pure Kraftmeierei geht.
DARKNESS WILL RISE ist angenehm zu hören, beinhaltet einige herausragende Momente und wirkt für eine erste Studioproduktion erstaunlich durchdacht. Oder, um im Kontext zu bleiben: erwachsen. Eine der größten Aufgaben für diese Band wird sein, die Balance zwischen konstruktivem Songwriting und geballter Energie zu halten.