2020 sorgte ein All-Star-Projekt mit seinem Albumdebüt in Prog-Kreisen für Aufhorchen: Von dem bis dato recht unbekannten Gitarristen, Komponisten und Kopf Florian Zepf initiiert, versammelte SONIC BIRTH solch illustre Mitstreiter wie Bassist Conner Green (Haken), Percussion-Profi Luis Conte (Phil Collins, Eric Clapton), Schlagzeuger Aquiles Priester (ehemals Angra) sowie die Tastenmeister Derek Sherinian (Black Country Communion, Sons Of Apollo) und Kevin Moore (O.S.I.) um sich, während Vladimir Lalic’ (Organised Chaos) für den Gesang verantwortlich zeichnete. Personell ziemlich verändert und weitaus weniger prominent aufgestellt (lediglich mit Leprous’ Simen Borven lässt sich hier namentlich groß punkten), handelt es sich bei SONIC REBIRTH inhaltlich und motivisch nun um die Fortsetzung der Projektkonzeptgeschichte, die um den Themenkomplex Mensch/Maschine kreist und gar die Eröffnungs- und Schlusszeile des Vorgängers, „I am here“, als erste artikulierte Albumworte wiederaufnimmt. Musikalisch wird viel gefrickelt und packt Lalic’ gerne mal Operettengesang aus.
Das führt dazu, dass Menschen, die – wie der Rezensent – primär im Prog-Verständnis der Siebziger verwurzelt sind, neben aller technischen Finesse doch melodische, wiedererkennbare Strukturen, Zusammenhänge oder – bei einem Narrativ wie diesem – Spannungsbögen oder dramaturgische Motive als Ausgleich zu Fingerfertigkeitsdemonstrationen durchaus vermissen. Fans von Haken, Leprous und Angra dürften sich hingegen wohl etwas weniger daran stören.
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