Piraten halten sich im Metal hartnäckig – selbst im ozeanfernen Freiburg werden die Totenkopfflaggen mit Vehemenz gehisst: Auf ihrem dritten Werk THE GOLDSTEEN LAY entführen die vor einer Dekade gegründeten Folk-Metaller The Privateer ihre Hörer auf eine Reise durch die sieben Weltmeere und inszenieren diese klanglich mit gelungenem Riff-Fundament, dominanter Violine, Growl- und Klargesang sowie höchst einfühlsamen Chören, die mal an Santiano, mal an Kinderhörspielkassetten erinnern.
Trotz der Vielzahl ihrer Stilmittel (‘Gunpower Magic’ wartet zusätzlich mit einer Prise Frauengesang auf) kreiert das Sextett einen durchgehend angenehmen Klang mit unbestreitbar eigener Note sowie atmosphärischer Einleitung (‘Preamble’) und Zwischenspiel (‘Derelict’). In der Gesamtheit klingt jedoch alles eine Spur zu lieblich; echte Höhepunkte und im Ohr bleibende Widerhaken kommen zu kurz. Als Hörproben für interessierte Genrefans empfehlen sich ‘Draft Of The Strange’ und ‘Arrival’.