The Other FEAR ITSELF

Horror-Punk, Steamhammer/SPV 14 Songs / VÖ: erschienen

5/ 7
teilen
twittern
mailen
teilen
von

Wenn ich die Stilbezeichnung „Horror-Punk“ lese, kriege ich tatsächlich Gänsehaut. Allerdings nicht, weil ich vor Untoten schlottern würde, sondern eher aus qualitativen Gründen. Meist wirkt das Ganze in der Umsetzung aufgesetzt, überzogen und musikalisch vernachlässigbar. Gute Alben kann man sich (im wahrsten Sinne des Wortes) meist abschminken. Meist, wohlgemerkt – aber nicht immer.

The Other legen seit zehn Jahren einige Argumente vor, doch noch dem Ruf des Düster-Genres zu verfallen. Die Rheinländer zählen in Europa zu den Szenegrößen, und das völlig zu Recht, weil sie sich stilistisch vielseitig, aber dennoch griffig präsentieren. So changiert das Quintett auf seinem sechsten Studioalbum zwischen Danzig-Höhle, leicht metallischen Akzenten am Griffbrett und Flirts mit den düster inspirierten Achtzigern. Das tangiert dann auch mal Volbeat (die saloppe Rock’n’Roll-Haltung durchdringt das gesamte Album) oder sogar System Of A Down (wenn es um pfiffige Ideen geht).

Im Vorfeld von FEAR ITSELF musste die Band den Verlust ihrer beiden Gitarristen hinnehmen, doch dieser Schlag ins Kontor fällt bezüglich der Songwriting-Wertigkeit kaum ins Gesicht. Dank Produzent Waldemar Sorychta (unter anderem Grip Inc., Tiamat) verfügen The Other auch über den nötigen Wumms in den Boxen. Richtig heftig wie in ‘German Angst’ wird es riff-technisch nur selten, aber darum geht es bei dieser Art Musik schließlich auch nicht. Okay, an diversen Stellen steht der Habitus über der Musik  (das hat schon bei Mötley Crüe genervt), aber The Other transportieren authentisch dieses leicht zynische, abgehangene Lebensgefühl. FEAR ITSELF ist gruftig, aber mieft eben nicht.

Rund 100 aktuelle Reviews findet ihr in unserer Juli-Ausgabe.

Das Heft kann einzeln und innerhalb von Deutschland für 5,90 Euro (inkl. Porto) per Post bestellt werden. Einfach eine Mail mit dem Betreff „Einzelheft Metal Hammer 07/15“ und eurer Adresse an einzelheft@metal-hammer.de schicken.
Generell können natürlich alle Hefte auch einzeln nachbestellt werden – alle Infos dazu findet ihr unter www.metal-hammer.de/einzelheft.

Bestens informiert über dieses und alle weiteren wichtigen Themen im Metal bleibt ihr außerdem mit unserem Newsletter. Ein Mal pro Woche flattert euch übersichtlich sortiert ein Update ins Postfach. Einfach anmelden, damit euch auch sicher nichts entgeht.


ÄHNLICHE KRITIKEN

Death Wolf :: Death Wolf

The Other :: New Blood


ÄHNLICHE ARTIKEL

The Other: Exklusive Songpremiere von ‘Demon Eyes’

Fiend Force Records ist dem Grab entstiegen und präsentiert zur Wiedergeburt einen neuen The Other-Track. Seht hier exklusiv ‘Demon Eyes’!

Seht hier das neue The Other-Video ‘Dreaming Of The Devil’

Die deutschen Horror-Rocker The Other veröffentlichen ein neues Video zum Song ‘Dreaming Of The Devil’ vom kommenden Album FEAR ITSELF. Seht das Video zuerst und exklusiv bei METAL HAMMER!

Rod Usher (The Other) tippt den 21. Spieltag

Rod Usher ist eigentlich Sänger der Ghoul-Band The Other, im realen Leben aber auch begeisterter Fußball-Fan und Anhänger von Borussia Mönchengladbach. Als Kölner.

teilen
twittern
mailen
teilen
Special: Die schlechtesten Album-Cover der größten Metal-Bands

  Außen pfui, innen hui – oder auch: Beurteile ein Album nie nach seinem Cover. Metallica, Iron Maiden, Kiss, Guns N‘ Roses, AC/DC, Black Sabbath und und und... Alle haben sie unsterbliche Alben erschaffen, deren Songs nach wie vor zum Besten gehören, was das Genre zu bieten hat. Von deren Artworks kann man das allerdings nicht immer behaupten. Im Internet kursieren etliche Zusammenstellungen von miesen Album-Covern – ob peinlich oder skurril, ob kitschig oder einfach nur hässlich. Es gibt nahezu nichts, was es nicht gibt. Legendäre Peinlichkeiten Von schlechten Artworks bleiben aber eben auch die ganz Großen nicht verschont. Deshalb…
Weiterlesen
Zur Startseite