The Night Flight Orchestra SOMETIMES THE WORLD AIN’T ENOUGH

AOR, Nuclear Blast/Warner (12 Songs / VÖ: 29.6.)

6/ 7
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Vielleicht hat Mr. Thießies in einem Recht: Den überraschenden Einschlag ihres ­Nuclear Blast-Debüts AMBER GALACTIC im Jahr 2017 können The Night Flight ­Orchestra mit ihrer vierten Platte SOMETIMES THE WORLD AIN’T ENOUGH vielleicht nicht unbedingt wiederholen – aber dennoch liefern Björn Strid und Co. auf dieser Platte unglaublich unterhaltsamen, glitzernden US-Rock, der vor dem geistigen Auge sofort die gleißende Sonne Kaliforniens und offene Sportwagen ins Blickfeld rückt.

Warum das jetzt unbedingt „Adult Oriented Rock“ heißt, ist für den Post-Grunge-Millennial ebenfalls ähnlich wenig nachvollziehbar wie die Kritik an den herrlich groovenden Disco-Rhythmen, den schillernden Zuckergussgitarren und den retro-futuristischen Synthies, die Songs wie ‘Turn To Miami’ oder ‘Pretty Thing Closing In’ nach vorne treiben. Ganz ehrlich: Wer sich beim Journey-esken Superhit ‘Speedwagon’ nicht an das Steuer eines weißen Ferrari Testarossa sehnt, der mit überhöhter Geschwindigkeit in den Westküsten-Sonnenuntergang rast, ist innerlich schon lange tot.

Eben weil die Schweden vor allem den großen Refrain (‘Lovers In The Rain’ – Hallo Meat Loaf!) betonen, herrlich käsige Background-Chöre auffahren und im Titel-Track den gleißenden Gitarren-Sound der frühen Achtziger auf elf drehen, ist diese Platte mindestens DER Rock-Soundtrack für den Sommer 2018. Doch obschon sich die Band mit dem neunminütigen ‘The Last Of The Independent Romantics’ verabschiedet, fehlt es etwas an der progressiveren Seite der großen US-Classic-Rocker. Aber mir haben die Geradeaus-Hits jener Ära sowieso immer besser gefallen! Can’t be that bad, to feel that good!

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