
Bei einem Blick auf die Sound-Wertungen wird klar: Beim METAL HAMMER gibt es nur vereinzelt Aeromantiker. Warum, ist klar: „Ist ja gar kein Metal!“ Und das ist auch gut so! – sagte mal ein Berliner Bürgermeister. Den hohen Catchyness-Grad, den The Night Flight Orchestra an den Tag legen, können eben nur wahre Connaisseure ab (rot-weiße Grüße an Kollege Weckmann an dieser Stelle). Dabei wundert man sich, wie Sänger Björn Strid und Gitarrist David Andersson das hohe Niveau halten bei der Menge an Platten, die die beiden – man kann das auch mal salopp formulieren – ausscheißen. THE LIVING INFINITE (2013), THE RIDE MAJESTIC (2015) und VERKLIGHETEN (2019) von Soilwork zusammen mit INTERNAL AFFAIRS (2012), SKYLINE WHISPERS (2015), AMBER GALACTIC (2017), SOMETIMES THE WORLD AIN’T ENOUGH (2018) und nun eben AEROMANTIC von den Nachteulen ergeben acht Alben in neun Jahren.
🛒 AEROMANTIC bei AmazonDerbes Pensum. Das neueste Werk startet auf jeden Fall mit einem fulminanten Dreierpack: ‘Servants Of The Air’, ‘Divinyls’ und das unwiderstehliche ‘If Tonight Is Our Only Chance’. In der immer noch absolut annehmbaren Albummitte und hintenraus wird klar: Es ist nicht alles Gold, was hardrockt, soult, discot und classicrockt, aber auf alle Fälle die grandiosen ‘Golden Swansdown’, ‘Aeromantic’ und ‘Taurus’. Wenn die Schweden jetzt noch begreifen, dass Qualität über Quantität geht und eher neun bis zehn Tracks statt 13 auf das nächste Opus packen, sollte die Flugkurve sogar noch steiler nach oben gehen.