Jüngsten Aussagen von Rich Robinson zufolge stehen die Aussichten auf eine musikalische Aussöhnung mit seinem Bruder Chris und damit eine abermalige The Black Crowes-Reunion denkbar schlecht. Ein guter Grund dafür dürfte sein, dass sich Robinson zusammen mit Marc Ford, der einst die Klassiker THE SOUTHERN HARMONY AND MIUSICAL COMPANION (1992) und AMORICA (1994) sechssaitig mitveredelte, sowie einigen anderen alten Crowes-Kollegen in The Magpie Salute ein kuscheliges neues Band-Nest eingerichtet hat.
Dass deren erste Veröffentlichung ein vor kleinem Auditorium in Woodstock eingespieltes Live-Album ist, passt perfekt zum Hippie-Jam-Band-Verständnis der zehnköpfigen Truppe. Die Art und Weise, wie sich dieses Ensemble Crowes-Kleinode oder dem überwiegenden Cover-Material von den Faces (‘Glad And Sorry’) bis zu Pink Floyd (‘Fearless’) annimmt, ist ein Paradebeispiel für quasi-spirituelles, organisches und orgastisches Muckertum. Song- und nicht selbstverliebt zelebrieren The Magpie Salute die Kraft des Groove, den Freigeist der Improvisation und die harmonische Schönheit tänzelnder Töne mit einem stilistischen Ausdruck, der von klassischem Rock über Blues, Soul und Funk bis hin zu Reggae reicht.
Robinsons und Fords Gitarren glucken glückselig, Zusatzsänger John Hogg singt sich die Seele aus dem Leib, und der nach diesen Aufnahmen leider verstorbene Crowes-Keyboarder Eddie Harsch setzt sich selbst in unmittelbarer Nähe eines Billy Powell ein letztes Denkmal. Pure musikalische Magie.