
Die lange Nacht der Messer von St. Louis: The Lion’s Daughter evozieren auf SKIN SHOW eine verkommene Welt, flackernd erhellt von alten Neonreklamen und bevölkert von Kreaturen, deren Gesichter glücklicherweise in den Schatten einer sterbenden Metropole verborgen bleiben. Zu prosaisch? Dann eben weiter zu den Hard Facts: Hinter dem alptraumhaften Artwork lauert boshafter, extremer Synth-Metal, der in seinen freundlichen Momenten an Perturbator erinnert, aber sich überwiegend darauf konzentriert, das pechschwarze Sludge-Erbe der Anfangstage in eine psychotische Dystopie zu verwandeln.
🛒 SKIN SHOW bei AmazonDas ist heftiger Stoff, bewusst einfach gehalten, brüllend artikuliert, von allen Schrecken der Welt besessen und im Gegensatz zu beispielsweise FUTURE CULT (2018) speziell durch die eher an ‘Stranger Things’ erinnernden Retro-Synthies in seiner janusköpfigen Art umso verstörender. Millionen Platten wird die Bande aus St. Louis damit nicht verkaufen; was aber viel wichtiger ist: Sie setzt erstmals deutliche Impulse in diesem merkwürdigen, aber irgendwie auch spannenden Genre namens Synth-Metal. Oder auch, in aller Kürze: Als hätten Nachtmystium den neuen ‘Blade Runner’-Streifen vertont.
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