Die sechste Platte dieser verrückten Combo fühlt sich an, als würde man in einem tonnenschweren Laster ohne Bremsen sitzen, der langsam, aber sicher auf eine Klippe zurollt. Die Blast-Rhythmen bei ‘Invictus Unto Fire’ sind dabei die Vertonung des Adrenalins. Die einzelnen Ebenen der Schlucht, auf die der fallende Laster nach und nach prallt, sind wiederum die Halftime-Grooves und absurd tiefen Growls, die im Lauf der vielen Tempowechsel immer langsamer und übertriebener wirken. Just in dem Moment, an dem man die alles beendende Explosion am Boden erwartet – weil es wirklich nicht mehr tiefer geht –, wird man von einer federhaften Wolke aufgefangen, die einen plötzlich wieder sanft über die Lüfte trägt. Das ist die überraschend brave Stimme, die in Stücken wie ‘Vampire (A Blood Ballad)’ oder ‘Glory Be 2 Misery’ aufkreuzt und die extreme Brutalität wie Wheatus’ ‘Teenage Dirtbag’ klingen lässt.
🛒 THE LAST TEN SECONDS OF LIFE bei AmazonDer schlagartige Wechsel ins experimentelle Zwischenspiel desselben Songs klingt, als wollte man eigentlich doch ganz woanders landen. Deshalb wird hier noch eine kleine Improvisation der akustischen Gitarre eingestreut, bevor wieder die ursprüngliche Aggressivität zurückkehrt und vollkommen ausartet. Nicht falsch verstehen: Hinter diesem Spektakel befinden sich gute Musiker, die es verstehen, eine enorme Kraft zu erzeugen. Schön wäre es nur, wenn sie diese etwas schlüssiger zusammenzusetzen würden, statt mit Bausteinen zu spielen, die einfach nicht zusammengehören.
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