Man muss das Rad nicht neu erfinden. Nach dieser Devise operieren vermutlich auch The Infernal Sea, die auf ihrem vierten Album HELLFENLIC wieder einmal ihrem Black Metal einen symphonischen Anstrich der Marke Emperor oder Cradle Of Filth verpassen. Das hält zwar wenig Überraschungen bereit, jedoch wissen die Briten in den richtigen Momenten aus der abgegrasten Genre-Koppel auszubrechen, etwa mit dem durch Heavy Rock inspirierten Riffing in ‘Witchfinder’, wenn sie in ‘The Hunter’ von schwarzmetallischer Raserei in ein betont grooviges Gitarrenspiel wechseln oder ‘Messenger Of God’ mit Akustikintro anreichern und es mit pathetischen Streichern ausklingen lassen. The Infernal Sea beherrschen ihr Handwerk. Sie wissen um die Tatsache, dass im symphonischen Black Metal niemals wieder jemand an einstige Glanzleistungen wie IN THE NIGHTSIDE ECLIPSE (1994) oder THE PRINCIPLE OF EVIL MADE FLESH (1994) anknüpfen können wird.
🛒 HELLFENLIC bei AmazonUnd das wollen sie auch gar nicht. Stattdessen würzen sie HELLFENLIC mit einzelnen unkonventionellen Elementen und verzichten mutig darauf, Vergangenes wiederzubeleben. Damit gelingt The Infernal Sea zwar kein Meisterwerk, aber immerhin ein abwechslungsreiches Black Metal-Album, das Veteranen schwarzer Künste begeistern kann.
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